BDP-Arbeitskreis plädiert für mehr gewerkschaftliches Engagement
Elisabeth Götzinger,
AK Sektionenübergreifender Arbeitskreis Angestellte Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen
Vertreterinnen und Vertreter des sektionenübergreifenden Arbeitskreis Angestellte Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen
plädieren für mehr gewerkschaftliches Engagement.
In Deutschland kümmern sich zahlreiche Gewerkschaften und Organisationen um die tarif- und berufspolitischen Belange ihrer Mitglieder – keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass es Arbeitnehmenden in vielen Ländern nicht möglich ist, eine Gewerkschaft zu gründen oder in eine solche einzutreten. Auch hierzulande können Gewerkschaften nur dann ihren Einfluss geltend machen, wenn es genügend Menschen gibt, die sich gewerkschaftlich organisieren und engagieren.
Gewerkschaften sind bei uns durch das Grundgesetz besonders geschützt. Sie wahren die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, haben eigene Rechte, die sich aus dem Grundgesetz, dem Tarifvertragsgesetz, dem Betriebsverfassungsgesetz usw. ableiten. Sie haben also eine gut gesicherte Position in unserer Gesellschaft. Aber natürlich muss es auch genügend Menschen geben, die sich dafür einsetzen, diese Rechte zu vertreten und sich für sie einzusetzen.
Vertreterinnen und Vertreter von BDP-Untergliederungen sind regelmäßig Mitglieder der Tarifkommission von der Gewerkschaft ver.di, in der auch die Eingruppierung der Berufsgruppen der Psychologinnen und Psychologen, der Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten (PP) sowie der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutinnen und -therapeuten (KJP) mit den Arbeitgeberverbänden ausgehandelt werden.
Die Ergebnisse der Verhandlungen haben – vor allem in letzter Zeit – nicht immer unseren Erwartungen und Forderungen entsprochen, insbesondere mit Blick auf die Eingruppierung der PP und KJP sowie der Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Ausbildung (PiA) bzw. (nach der Reform der Psychotherapieausbildung) der Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Weiterbildung (PiW).
Es stellt sich die Frage: Welchen Einfluss hat eine Gewerkschaft in Abhängigkeit von ihrer Mitgliederzahl? Und wie weit sind Mitglieder unseres Berufsstands bereit, sich gewerkschaftlich zu engagieren, um den berechtigten Forderungen nach angemessener Entlohnung ihrer Arbeit Nachdruck zu verleihen?
Kooperation z.B. mit ver.di
Unserer Auffassung nach ist es für Psychologinnen und Psychologen ebenso wie für PP, KJP, PiA und PiW wichtig, mit einer Gewerkschaft zusammenzuarbeiten bzw. gewerkschaftlich organisiert zu sein,
wenn es um die Durchsetzung guter Arbeitsbedingungen und vor allem eine angemessene Vergütung geht.
Bereits seit den 1990er-Jahren besteht eine Kooperation zwischen BDP bzw. SABP und ver.di (damals noch der Deutschen Angestellten Gewerkschaft).
Neben den Verhandlungen mit den Arbeitgebern in der neuen Tarifrunde geht es etwa um die Psychiatrie-Reform und das PEPP-Entgeltsystem, den Status und die Honorierung der PiA bzw. der zukünftigen PiW oder die Gleichstellung der PP und KJP auf allen Ebenen mit den Fachärztinnen und -ärzten. Um diese Ziele zu erreichen, rufen wir Sie auf Gewerkschaftsmitglied zu werden.