Grußwort für die BDP-Sonderveranstaltung „Psychotherapie und Psychologie heute und in Zukunft und in Zukunft, 20 Jahre PsychThG“ am 9. April 2019

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Krämer,
sehr geehrte Frau Schlipphak,
sehr geehrter Herr Ziegelmayer,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Preiser,
sehr geehrter Herr Dr. Koch,
sehr geehrte Damen und Herren,

herzlichen Dank für die Einladung zur heutigen Sonderveranstaltung des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen zum Thema „Psychotherapie und Psychologie heute und in Zukunft, 20 Jahre PsychThG“. Ich freue mich sehr, dass diese Veranstaltung hier in der Psychologischen Hochschule Berlin und damit in meinem Wahlkreis Berlin-Mitte stattfindet und habe deshalb sehr gerne die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen. Leider kann ich heute wegen der Sitzungswoche im Bundestag nicht persönlich bei Ihnen sein. Hierfür bitte ich sehr herzlich um Verständnis und Entschuldigung.

Die Psychologie liegt mir schon deshalb sehr am Herzen, weil ich als Mitglied im Kuratorium die Arbeit der Psychologischen Hochschule Berlin begleite und unterstütze. Wenn ich hier ins Haus der Psychologie komme, bin ich immer wieder beeindruckt, wie gut sich die Psychologische Hochschule weiterentwickelt – herzlichen Dank daher an Herrn Prof. Dr. Preiser, Herrn Dr. Koch und das gesamte Team der Hochschule für Ihr Engagement und Ihre hervorragende Arbeit!
 

Der Bedarf an psychotherapeutischer Versorgung in Deutschland ist seit dem Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes vor 20 Jahren stetig gewachsen und wächst weiter. Deshalb brauchen wir genügend hochqualifizierte und motivierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und wir sind uns einig, dass die Ausbildung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten reformiert werden muss. Es ist gut, dass mit dem Psychotherapeutengesetz jetzt ein Vorschlag für eine solche Reform vorgelegt wurde.

Bei der Beratung werden wir eine Reihe von Fragen zu klären haben, vor allem hinsichtlich der Finanzierung der Weiterbildung während der ambulanten Ausbildungsphase. Zudem sieht der Entwurf derzeit nur Regelungen zur zukünftigen Ausbildung vor. Wir müssen jedoch auch diejenigen in den Blick nehmen, die sich aktuell in einer Ausbildung zur Psychotherapeutin beziehungsweise zum Psychotherapeuten befinden. Im parlamentarischen Verfahren werden wir die Hinweise und Anregungen, die von Ihnen und vielen anderen Betroffenen an uns herangetragen werden, intensiv diskutieren.
 

Auch wenn die Reform der Ausbildung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten aktuell im Fokus der Diskussion stehen mag, halte ich es für wichtig, den Blick nicht zu stark auf den Bereich der Psychotherapie zu verengen, wenn über die Situation der Psychologie heute und in Zukunft gesprochen wird. Denn das Berufsfeld, in dem Sie als Psychologinnen und Psychologen arbeiten, ist äußerst vielfältig.

Die Arbeitsmöglichkeiten und Einsatzfelder für Psychologinnen und Psychologen erfassen ganz unterschiedliche Gesellschaftsbereiche: Sie unterstützen beispielsweise Polizistinnen und Polizisten, Sportlerinnen und Sportler oder schulen als Wirtschaftspsychologinnen und Wirtschaftspsychologen Führungskräfte und helfen mit ihrem Fachwissen dabei, Strategien für ein gutes Arbeitsklima in Unternehmen zu entwickeln.
 

Gleichzeitig sind Menschen in sehr unterschiedlichen Phasen ihres Lebens auf psychologische Beratung und Unterstützung angewiesen: Schülerinnen und Schüler bei Lern- oder Entwicklungsproblemen, ältere Menschen im Zusammenhang mit psychologischen Alternsprozessen und nicht zuletzt auch Menschen, die sich auf ihren Tod vorbereiten müssen und in dieser höchst schwierigen Situation sehr dankbar für die Hilfe von Palliativpsychologinnen und Palliativpsychologen sind.

Diese Beispiele zeigen sehr deutlich, in wie vielen unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft und in welch unterschiedlichen Phasen des Lebens Psychologinnen und Psychologen anderen Menschen helfen und sie unterstützen. Sie verdeutlichen zudem, wie sehr wir als Gesellschaft und jede und jeder Einzelne von uns das Fachwissen von Psychologinnen und Psychologen benötigt. Denn die Psychologie hilft durch ihre fachspezifischen Denkmodelle und Forschungserkenntnisse uns allen dabei, unser persönliches Leben und unsere sozialen Beziehungen besser zu verstehen – eine Unterstützung, die gerade in außergewöhnlichen und besonders herausfordernden Lebenssituationen besonders wichtig ist.
 

Als Gesellschaft sind wir deshalb alle auf Ihre Arbeit und Ihren Sachverstand als Psychologinnen und Psychologen angewiesen. Deshalb ist es gut und wichtig, wenn wir von Ihnen erfahren, was Sie sich an politischen Maßnahmen und Verbesserungen für Ihre Arbeit wünschen. Der Austausch und die Vernetzung im Rahmen der heutigen Veranstaltung leisten einen wichtigen Beitrag, um zu identifizieren, was getan werden muss, um ein gutes Angebot an Psychologie in ihrer ganzen Bandbreite auch in Zukunft sicherzustellen.
 

Daher wünsche ich Ihnen eine interessante und erfolgreiche Veranstaltung mit vielen wichtigen Eindrücken und Erkenntnissen.


Herzlichen Dank und viele herzliche Grüße!
Ihre Eva Högl

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PsychThG
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