Wir beantworten Ihre Fragen
FAQ Berufsorientierung

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  • Ich interessiere mich für die Arbeit mit Kindern, sollte ich schon im Bachelor bei den Praktika auf die Auswahl achten?

    Eine frühe Festlegung im Bachelor ist oft nicht sinnvoll und auch nicht erforderlich, aber Praktika dienen natürlich der Sammlung von Erfahrungen. Daher kann es sinnvoll sein, auch in andere Arbeitsfelder hineinzuschauen und damit den Fundus zu verbreitern sowohl für die eigene Entscheidung als auch für die spätere Darstellung der Erfahrungen aus Arbeitsbereichen. Relevanter für Bewerbungschancen bei der Berufseinmündung sind die praktischen Erfahrungen im Masterstudium. Netzwerken kann man natürlich schon früher beginnen, sodass ein interessanter Praktikumsplatz auch Chancen eröffnen kann.


  • Wo finde ich ein Praktikum?

    Neben den Listen der Universitäten, regional bekannten einschlägigen Institutionen und Arbeitgebern, der Praktikumsbörse im BDP und dem Marktplatz könnte man noch weitere BDP-interne Strukturen nutzen. Am Rande von Veranstaltungen der Sektionen und Landesgruppen kann man Kontakt aufnehmen und die Möglichkeit eines Praktikums ansprechen. Initiativbewerbungen mit Hinweis auf die BDP-Mitgliedschaft gerichtet an andere Mitglieder, Adressen können nach Postleitzahlen und weiteren Kategorien sortiert im Psychologenportal/in den BDP-Registern recherchiert werden. Eine regionale, jedoch nicht vollständige Liste, ist dort unter „BDP Psychologen Suche“ zu finden. Auch auf Xing gibt es mittlerweile eine Börse mit Jobs und Praktikumsplätzen.


  • In welcher welchem Arbeitsfeld gibt es die besten Jobaussichten?

    Die Psychologie hat sich als Wissenschaft in den vergangenen Jahrzehnten in viele neue Arbeitsfelder hinein entwickelt. Auch in den klassischen Nachwuchsfeldern wird es zukünftig kontinuierlichen Nachwuchsbedarf geben, ein besonderes Wachstums für eines der klassischen Felder kann aktuell nicht prognostiziert werden. Prognosen im Hinblick auf Jobaussichten scheitern regelmäßig daran, dass sich zu viele danach richten und dann die Prognose sich in ihr Gegenteil verkehren kann. Für die eigene Berufswahl möchten wir daher empfehlen, zwar auch auf Arbeitsfelder zu schauen, aber stärker auf die eigenen Interessen, Themen und Zielgruppen, mit denen man sich in seinem Berufsleben beschäftigen will, zu achten. In dem Maße, in dem Arbeitszufriedenheit und Engagement mit dem Thema hoch sind, erfährt auch das berufliche Weiterkommen eine gute Grundlage.


  • Wo verdiene ich viel?

    Die übliche Bezahlung im öffentlichen Dienst für Psychologinnen und Psychologen basiert auf der Eingruppierung in die Entgeltgruppe 13, der konkrete Verdienst kann im Internet im Tarifrechner öffentlicher Dienst nachgesehen werden. Die Verdienstmöglichkeiten im freiberuflichen Bereich liegen häufig über den angestellten Löhnen. Einige Bereiche der Wirtschaft bezahlen besser als der öffentliche Dienst, andere Arbeitsfelder schlechter.

    Die Verdienstmöglichkeiten in den einzelnen Arbeitsfeldern der Psychologie bewegen sich auf unterschiedlichen Niveaus. Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass im sozialen und Bildungsbereich im Allgemeinen bis zu 20 % untertariflich bezahlt wird, im Klinischen Bereich und im Gesundheitswesen entsprechend der Eingruppierung im öffentlichen Dienst und im Bereich der Wirtschaftspsychologie und den großen Unternehmen etwa 25 % über dem Tarif bezahlt wird. Entscheidend für den Verdienst isind häufig die Aufstiegsmöglichkeiten und die Frage, ob man Leitungsverantwortung hat. Ein weiterer Aspekt ist die Komplexität der Tätigkeit und dafür gegebenenfalls erforderliche Weiterbildungen.


  • Was kann ich mit dem Bachelor-Abschluss machen?

    Arbeitsmöglichkeiten für Bachelor bestehen insbesondere bei Aufgaben, die mit eingegrenzten Fragestellungen ohne sehr hohe Komplexität einhergehen. Dadurch ist der Bereich der klinischen Psychologie in der Regel den Absolventen und Absolventinnen auf Bachelorniveau nicht zugänglich. Ausnahmen bestehen bei großen Arbeitgebern wie der Bundeswehr, in Rehabilitationskliniken und in den Arbeitsagenturen, in denen bereits seit langem sogenannte Psychologisch-technische Assistenten eingesetzt werden, die Tests und Beratungen durchführen sowie als Co-Therapeuten und -Therapeutinnen bei Gruppentherapien mitwirken. Im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie gibt es vielfältige Möglichkeiten für Bachelor, da im Bereich der Personalabteilungen viele Berufsgruppen eingestellt werden und dort keine Festlegung auf das Masterniveau in Psychologie besteht. Weitere Möglichkeiten bestehen im Bereich Erziehung und Bildung sowie in der Jugend- und Behindertenhilfe. Prinzipiell sind Bachelor der Psychologie für sehr viele Arbeitsplätze gut geeignet, allerdings besteht hier das Problem, dass man diese nicht unter einem Suchbegriff findet.

    Es lohnt sich daher in vielen Bereichen nach Stellenausschreibungen zu suchen, in denen Psychologie als Abschluss nicht allein oder explizit gefordert wird.

    In der Broschüre Berufsprofile in Kooperation und Abgrenzung (Link) können die verschiedenen Aufgabenfelder und Kompetenzen verschiedener Niveaus nachvollzogen werden.


  • Brauche ich einen Master, und wie schwer ist es, einen Masterplatz zu bekommen?

    Prinzipiell ist das professionelle Niveau im Bereich der Psychologie europäisch und international der Master und in manchen Arbeitsfeldern gehen die Ansprüche sogar darüber hinaus. Im Berufsfeld der Psychologie ist daher mittelfristig, wie auch in anderen Bereichen, eine Fort- bzw. Weiterbildung auf akademischen Niveau sinnvoll. Sofern man nicht den Weg über Wartesemester gehen möchte, bleiben die Möglichkeiten der privaten Hochschulen und Universitäten, des Studiums im benachbarten Ausland oder ein berufsbegleitender Masterabschluss als Option für die weitere Qualifizierung auf professionellem Niveau. Mit einem nicht sehr guten Notenschnitt kann sich der Übergang vom Bachelor zum Master an Universitäten verzögern. Hier hilft die Strategie, sich breit, d.h. immer wieder an vielen Hochschulen, zu bewerben, da der Schnitt von Jahr zu Jahr variiert. Gegebenenfalls kann man auch die Möglichkeit einer privaten Hochschule bzw. in Absprache mit dem Arbeitgeber ein berufsbegleitendes Masterstudium ins Auge fassen.


  • Habe ich mit einem Abschluss an privaten Hochschulen oder einer Fernuniversität Chancen am Arbeitsmarkt?

    Ja. In einigen Bereichen, insbesondere im Bereich der klinischen Psychologie und Psychotherapie, besteht aktuell noch eine Skepsis gegenüber Fernstudiengängen und privaten Hochschulen. Im Zuge des Voranschreitens der Digitalisierung und der Entwicklungen der Hochschullandschaft im Kontext von Bologna sinkt die angesprochene Skepsis weiter. Manche private Hochschulen sind in ihren Bewerbungsstrategien sehr effektiv, so dass im Einzelfall sogar ein Bewerbungsvorteil bestehen könnte. Prinzipiell sind eher die Studieninhalte, Praktika und das Thema der Thesis von hoher Relevanz bei der Bewerberauswahl.


  • Wird mein Abschluss überall anerkannt?

    Eine allgemeine Anerkennungsregelung im Bereich der Psychologie zur Berufsausübung als solche gibt es selbst innerhalb von Europa nicht, auch wenn europäische Regeln zum Führen akademischer Grade bestehen. Eine Anerkennung und deren inhaltliche Kriterien liegen oft im Auge des Betrachters. Es stellt sich also prinzipiell die Frage: Anerkennung von was für was?

    Bei den vom BDP geprüften Studiengängen ist eine Anerkennung in Deutschland und Europa für den Beruf der Psychologin/des Psychologen inhaltlich gegeben.

    Für den Zugang zur Psychotherapieausbildung bzw. die Erteilung der Approbation gelten besondere Kriterien, die in den Bundesländern nicht immer einheitlich angewendet werden. Zu Anerkennungsfragen in Deutschland und Europa können Beratungen beim Referat Fachpolitik in Anspruch genommen werden.

    Zur Unterstützung bei der Anerkennung in Europa und international bietet der BDP ein Zertifikat (Link) zur Bewertung der erreichten akademischen Berufskompetenz einschließlich Fortbildungen und Berufserfahrung an.


  • Welche Zusatzqualifikationen benötige ich in welchen Arbeitsfeldern?

    Die Frage nach den zusätzlichen Skills ist sehr vom Arbeitsfeld und den dortigen Themen abhängig. Allgemeine Kompetenzen beispielsweise im Bereich Stressbewältigung und Entspannung, Gesprächsführung, spezifischer Diagnostik können in vielen Feldern verwendet werden. Speziellere Kompetenzen beispielsweise in spezifischer Diagnostik oder Intervention kommen dann Arbeitsfeldspezifisch hinzu und sind meistens erst im Rahmen der Berufstätigkeit von höherer Relevanz. In manchen Bereichen wie zum Beispiel Gutachtenerstellung, Verkehrspsychologie, Psychotherapie oder Palliativpsychologie erwartet der Arbeitsmarkt bzw. die Klienten eine – jeweils bereichsspezifische – umfangreichere Fort- oder Weiterbildung.


  • Ich überlege, einen Master mit mehreren Anwendungsfeldern zu machen, wofür kann ich mich dann bewerben?

    Mit den Anwendungsfeldern im Bachelor und den darauf aufbauenden Kompetenzen in den in zwei Anwendungsfeldern im Master ist nicht nur ein breites Kompetenzspektrum gegeben, sondern es sind auch in gutem Maße spezifische Kompetenzen in den Schwerpunkt-Anwendungsfeldern vorhanden. Insofern gibt es für die Berufsausübung in vielen Feldern in der Kompetenz keine relevante Lücke. Bezogen auf Schwerpunkte im Studium, im Hinblick auf Praktika und Abschlussarbeiten ergeben sich meistens einige gute Passungen für Berufsfelder und Stellenangebote. Eine hohe Spezialisierungskompetenz steht eher in der Mitte oder am Ende einer beruflichen Entwicklung und stellt nicht zwangsläufig eine Eintrittskarte dar. Vielfach wird eine Einstellungsentscheidung auch nach dem Gesamtbild getroffen.


Logo Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

Wir unterstützen alle Psychologinnen und Psychologen in ihrer Berufsausübung und bei der Festigung ihrer professionellen Identität. Dies erreichen wir unter anderem durch Orientierung beim Aufbau der beruflichen Existenz sowie durch die kontinuierliche Bereitstellung aktueller Informationen aus Wissenschaft und Praxis für den Berufsalltag.

Wir erschließen und sichern Berufsfelder und sorgen dafür, dass Erkenntnisse der Psychologie kompetent und verantwortungsvoll umgesetzt werden. Darüber hinaus stärken wir das Ansehen aller Psychologinnen und Psychologen in der Öffentlichkeit und vertreten eigene berufspolitische Positionen in der Gesellschaft.

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen