Vom Zusammenhang von Demokratie und Gesundheit: Aufruf der GPA an die weltweite Psychologenschaft, für den Schutz und die Verbesserung demokratischer Systeme einzutreten

News

Vielfältige Krisen und rasche Veränderungsprozesse werfen global Fragen danach auf, ob autoritäre oder demokratische Systeme bessere Lösungen hervorbringen. 

Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits 2008 auf den Zusammenhang zwischen der physischen und psychischen Gesundheit von Menschen und ihrer sozialen und politischen Situation hingewiesen. Im Dezember 2024 hat die Global Psychology Alliance (GPA) einen Aufruf mit dem Ziel gestartet, darüber weltweit stärker aufzuklären.

Auch wenn die Zusammenhänge komplex sind, zeigen die Forschungsergebnisse, „dass demokratische Systeme eine … gleichberechtigte Beteiligung an politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entscheidungsprozessen fördern“. Sie bieten ein Höchstmaß an Wahl- und Meinungsfreiheit, Rechenschaftspflicht und staatliche Transparenz und so geringere Korruption. Demokratische Systeme fördern friedliche Beziehungen und die Wahrung der Menschenrechte, sind mit höherer Lebenserwartung und geringerer Kindersterblichkeit verbunden. In Demokratien fördert das stärkere Gefühl handlungsfähig zu sein und Kontrolle zu haben, die psychische und physische Gesundheit. 

Psycholog*innen sind daher nicht nur aus berufsethischen Gründen, sondern auch aufgrund der fachlichen Orientierung auf das Wohl von Einzelnen und Gemeinschaften aufgefordert, sich für Demokratien und deren Entwicklung einzusetzen.

Nicht zuletzt sind demokratische Systeme in der Lage, durch soziales Engagement, wirtschaftliche Vorteile und andere Maßnahmen zu den höchsten erreichbaren Wohlstandsstandards beizutragen, so die GPA in ihrem Aufruf. Der BDP trägt als Mitglied der GPA den Aufruf mit und sieht mit Sorge auch in Europa und in Deutschland demokratiegefährdende Tendenzen und eine Aufgabe für die Profession, sich für die Demokratie zu engagieren.

Die GPA ist ein Netzwerk von mehr als 70 führenden nationalen und internationalen Psychologieorganisationen, psychologischen Forschern und gemeinnützigen Expert*innen aus allen Kontinenten, der auch der Berufsverband Deutscher Psycholog*innen (BDP) angehört, die aktiv zusammenarbeiten, um wissenschaftliche Erkenntnisse und Konzepte der Psychologie auf gemeinsame globale Herausforderungen anzuwenden. 

Hier geht es zum vollständigen GPA-Paper: 

Veröffentlicht am:
Kategorien:
News
Psychologie und Gesundheit
Menschenrechte
Psychologie in Krisen
Schlagworte:
Menschenrechte
Psychologie und Gesundheit
Psychologie in Krisen
Logo Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

Wir unterstützen alle Psychologinnen und Psychologen in ihrer Berufsausübung und bei der Festigung ihrer professionellen Identität. Dies erreichen wir unter anderem durch Orientierung beim Aufbau der beruflichen Existenz sowie durch die kontinuierliche Bereitstellung aktueller Informationen aus Wissenschaft und Praxis für den Berufsalltag.

Wir erschließen und sichern Berufsfelder und sorgen dafür, dass Erkenntnisse der Psychologie kompetent und verantwortungsvoll umgesetzt werden. Darüber hinaus stärken wir das Ansehen aller Psychologinnen und Psychologen in der Öffentlichkeit und vertreten eigene berufspolitische Positionen in der Gesellschaft.

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen