Starke Psyche – Starke Gesellschaft! Zentrale Aspekte der psychischen Gesundheit im Blick behalten
Berlin, 20.12.2024: Nicht erst mit dem Bruch der Koalition steht Deutschland vor vielfältigen Herausforderungen, die bei einem Großteil der Bevölkerung zu starker Verunsicherung führen. Klimawandel und Umweltkatastrophen, globale Krisenherde und Kriege sowie eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung belasten viele Menschen in Deutschland. Noch präsenter im Alltag sind Themen wie Inflation, Armut, Migration, soziale Ungleichheit oder Belastungssituationen am Arbeitsplatz. Krisen werden zum Dauerzustand. Gleichzeitig scheinen politische Debatten und Entscheidungsprozesse vielen weit weg und vermehrt zu einer Politik- und Demokratieverdrossenheit zu führen.
Der Wunsch nach schnellen, einfachen Lösungen ist stark, bringt Einzelne sowie Gemeinschaften aus dem Gleichgewicht. Es ist Zeit, die Menschen gut auszustatten für den Umgang mit multiplen Krisen und steigenden Anforderungen. Psychische Gesundheit und Resilienz der gesamten Bevölkerung sind es wert, als grundlegende Ressourcen verstanden und gefördert zu werden.
Für eine Stärkung der psychischen Gesundheit, für mehr Resilienz in der Gesellschaft und für das Gemeinwohl nimmt der BDP in seiner Funktion als Berufsverband seine berufspolitische Verantwortung wahr, begleitet in vielen Bereichen die unterschiedlichen parlamentarischen Prozesse und appelliert in Richtung Politik, wichtige Reformvorhaben anzustoßen oder weiter im Blick zu behalten. Die Positionspapiere des BDP zur Wahl haben ein breites Themenspektrum im Blick.
Ein besonderes Augenmerk brauchen die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Viele erleben Diskriminierung, haben psychische Auffälligkeiten und machen sich zunehmende Sorgen um Krisen wie Kriege, Terrorismus, wirtschaftliche Krisen und den Klimawandel. Folgen der Pandemie wirken bei jungen Menschen besonders stark nach. Um dennoch Mut, Zuversicht und persönliche Perspektiven entwickeln zu können, brauchen Kinder und Jugendliche verlässliche und niederschwellige Unterstützungsangebote. An ihnen darf trotz knapper Ressourcen nicht gespart werden. Psychologische Expertise im Bildungswesen ist hier gefragt.
Verbesserungspotenzial sieht der BDP beim Arbeitsschutz, in dem die psychischen Belastungen und Beanspruchungen eine zunehmend große Rolle spielen. Psycholog*innen sind noch immer nicht im Arbeitssicherheitsgesetz verankert, das muss sich ändern. Ebenso wichtig und dringlich ist die nachhaltige psychotherapeutische Versorgung der Bevölkerung sowie in diesem Zusammenhang die Regelung der Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung.
Für die erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen für mehr Klimaschutz sowie der Unterstützung der Bevölkerung bei der Bewältigung der Klimakrise braucht es ebenso die Einbeziehung psychologischer Strategien und Konzepte, wie für die kompetente Steuerung und Analyse von Chancen und Risiken bei der fortschreitenden Digitalisierung im Arbeitsleben, in der Bildung und im Gesundheitssektor.
Last but not least bedarf es im Bereich Verbraucherschutz klarer gesetzlicher Regelungen für mehr Transparenz und Sicherheit im Umgang mit dem vielfältigen und breitgefächerten Angebot psychologischer Leistungen. Ein Psycholog*innengesetz soll hier für Klarheit sorgen.
Mit Blick auf die Bundestagswahlen im Februar 2025 hat der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ein Paket mit Positionspapieren zu allen zentralen Anliegen und Vorschlägen sowie Impulsen zu wichtigen Themen geschnürt und an Parteien, Bundestagsabgeordnete sowie entscheidende Gremien und Ausschüsse gesandt. Eine stabile und gesunde Psyche ist Grundlage für gesellschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten und den Zusammenhalt, dafür braucht es effektive und nachhaltige Gesetze. Als Verband setzen wir uns auch 2025 dafür ein. Denn es gilt: Starke Psyche – starke Gesellschaft!
Ihre Ansprechpartnerin:
Bettina Genée
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fon: +49176 58868222
Mail: presse@bdp-verband.de
Zu den Positionspapieren zur Bundestagswahl 2025