PM: Falsche Medienberichte über Ermittlungen gegen 17 angebliche Psychologen

Berichte, wonach die Staatsanwaltschaft Düsseldorf gegen 17 Psychologen wegen Kindesmisshandlung ermittelt, sind falsch. Ob sich unter den Verdächtigen überhaupt Psychologen befinden, konnte Staatsanwältin Arndt am heutigen Dienstag (9. März) nicht sagen; die Berufsgruppe sei derzeit nicht Gegenstand der Ermittlungen. Alle Betroffenen hätten als Therapeuten bei der Educon (education Concepts), einem Tochterunternehmen der Graf-Recke-Stiftung gearbeitet, seien inzwischen aber von der Geschäftsführung entlassen worden. Angewendet wurde bei geistig behinderten Kindern die Körperbezogene Interaktionstherapie nach Dipl.-Psych. Dr. F. Jansen (eine verhaltenstherapeutische Modifikation der Festhaltetherapie - Welch 1984, Prekop 1983), der sich aber von den Praktiken in der Diakonie-Einrichtung distanziert.

Educon-Geschäftsbereichsleiter Jürgen Peters erklärte auf Anfrage des Berufsverbands Deutscher Psychologen (BDP), dass sich unter den Therapeuten nur eine Psychologin befand. Die Einrichtung beschäftigt vor allem Sozial- und Heilpädagogen sowie Erzieher. Der BDP betont, dass der Einsatz von Konzepten in ungeprüftem Zusammenhang ohne Evaluation nicht zulässig ist. Die Verantwortung für die auf Videos dokumentierten und laut Staatsanwaltschaft deutlich Misshandlungen zeigenden Praktiken bei Educon hätte damit aus Verbandssicht neben den Therapeuten auch die zuständige Leitungsebene zu tragen.

Die BDP-Pressestelle forscht im Moment noch nach der ursprünglichen Quelle für die Falschmeldung, um ggf. eine offizielle Gegendarstellung zu verlangen.

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