PM: Internationale Norm für Eignungsbeurteilung veröffentlicht

BDP sieht darin logische Folge des wachsenden Qualitätsbewusstseins auch bei Dienstleistungen

Am 15. Oktober 2011 hat das Genfer ISO-Institut die in mehrjähriger Arbeit entstandene internationale Norm zur Eignungsbeurteilung veröffentlicht, die zweiteilige ISO 10667. Neun Jahre nach Verabschiedung der vom Berufsverband Deutscher Psychologen in den neunziger Jahren angestoßenen DIN 33430 zur Eignungsbeurteilung liegt nun also auch ein international gültiger Leitfaden für eine qualitativ hochwertige Personalauswahl vor. Deutlicher als die DIN wendet sich der erste Teil der ISO an die Auftraggeber, beschreibt die Aufgaben von Auftraggeber und Auftragnehmer und hilft damit bei der Vertragsgestaltung im internationalen Rechtsraum. Schon in diesem Stadium, so BDP-Präsidentin Sabine Siegl, fallen Vorentscheidungen über die Qualität des Prozesses. Aber natürlich profitieren nicht nur Unternehmer, sondern auch Arbeitnehmer davon. Je sorgfältiger Personalauswahlverfahren vorbereitet und durchgeführt werden, so Siegl, je leichter kann sich ein Kandidat auf ein solches Verfahren einlassen und auf die am Ende getroffene Einschätzung vertrauen.

Unter den Bedingungen der Globalisierung wundert es nicht, dass an dem vierjährigen Prozess zur Erarbeitung der ISO nicht nur Deutschland, alle skandinavischen Länder, Großbritannien, die Niederlande, Spanien und die USA teilgenommen haben, sondern auch China und einzelne afrikanische Staaten Vertreter ihrer Normungsinstitute und Experten entsandt haben. „Wir beobachten international ein wachsendes Qualitätsbewusstsein auch bei Dienstleistungen, das sich in einer solchen Norm niederschlägt“, erklärt Sabine Siegl.

Die BDP-Präsidentin appelliert an alle, die mit Personalauswahl befasst sind – egal ob innerhalb von Unternehmen oder als externe Berater – sich mit der neuen ISO 10667 vertraut zu machen. Nicht nur, weil deren Kenntnis im grenzüberschreitenden Business oder für die Kooperation mit einem in Deutschland ansässigen ausländischen Unternehmen von Bedeutung sein kann, sondern auch, weil in sie bereits mehrere Jahre Erfahrung mit der DIN 33430 eingeflossen sind und sie insofern eine Weiterentwicklung darstellt. Die DIN habe dadurch in ihrer auf deutsche Verhältnisse zugeschnittenen Form nichts an Bedeutung eingebüßt und werde im Übrigen novelliert.

Verbrauchern rät sie nachzufragen, ob Personalauswahlverfahren auf der Basis der neuen ISO und/oder der DIN 33430 durchgeführt werden. Gerade angesichts der zunehmenden Schwierigkeiten, auf dem deutschen Arbeitsmarkt geeignetes Personal für immer anspruchsvollere Tätigkeiten zu finden und deshalb auch internationale Bewerber einbeziehen zu müssen, wachse die Bedeutung einer wissenschaftlich fundierten Eignungsbeurteilung. Sie liefere die Sicherheit für eine optimale Passung und ein hohes Maß an Effizienz. Trotz verstärkt eingesetzter Eignungsbeurteilung, so wurde im BDP-Bericht 2010 festgestellt, liegt Deutschland insgesamt noch weit hinter den USA und Großbritannien zurück, was die qualifizierte Personalauswahl betrifft. „Mit der neuen ISO haben Personaldienstleister und ihre Auftraggeber ein weiteres Instrument in der Hand, diesen Rückstand aufzuholen, indem sie Qualitätsarbeit im Interesse von Unternehmen und Beschäftigten leisten.“

Links zur ISO 10667:
www.iso.org/iso/iso_catalogue/catalogue_tc/catalogue_detail.htm?csnumber=56441
www.iso.org/iso/iso_catalogue/catalogue_tc/catalogue_detail.htm?csnumber=56436

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Pressemitteilung
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