PM: Positiv zusammenleben trotz Angst, Vorurteilen und Diskriminierung

BDP zum Welt-Aids-Tag am 1.12.2016

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) begrüßt das Motto des Welt-Aids-Tages „Positiv zusammenleben“. „Auch rund 30 Jahre nach dem ersten Auftauchen des Virus bedarf es eines solchen Aufrufes noch immer, weil sich die Menschen weltweit schwer tun, mit dem Virus und den Infizierten zu leben“, erklärt BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer. Es erscheint vieles noch nicht verstanden, vor allem die Übertragungswege. Man hat Angst vor den Virusträgern, obwohl im alltäglichen sozialen Kontakt keinerlei Risiko besteht. Zudem ist der Betroffene mit einem sehr negativen Image behaftet. Das Grauen der Anfangszeit ist in den Köpfen noch lebendig.

Der BDP plädiert an alle und will nach Wegen suchen, Abhilfe zu schaffen. Er will dazu beitragen, dass HIV-Positive Annahme, Unterstützung und Beistand finden. Dass Menschen mit HIV immer noch ausgegrenzt werden, etwa, dass eine Erzieherin ihren Arbeitsplatz verliert oder ein Kind von einer Freizeit heimgeschickt wird, zeigt anschaulich die heutige Lage. Auch wenn sich manches verbessert hat.

Besorgnis erregend ist, dass vermehrt über steigende Infektionszahlen berichtet wird, hierzulande und vor allem in Osteuropa. Dies soll für den BDP Anlass sein, den Umfang und die Wirksamkeit der diversen Aufklärungsaktivitäten zu untersuchen und gegebenenfalls ergänzende Initiativen vorzuschlagen. Die staatliche geförderte Großplakatierung weist auf wesentliche Aspekte hin. Da die Aids-Thematik angesichts der Präventionsaufgaben und der Bewältigung von Ängsten komplex und sensibel ist, bedarf es jedoch weiterer Konzepte, um die Bevölkerung zu erreichen.

So wird der BDP Kontakt zu Berufsgruppen und Organisationen aufnehmen, um diese bei der Aids-Aufklärung sowie im Umgang mit Infizierten zu unterstützen. Trotz steigender Behandelbarkeit der HIV-Erkrankung bleibt der hohe Stellenwert der Prävention sowie der psychologischen Bewältigung von Aspekten wie Stigma, Angst, Vorurteilen und Diskriminierung erhalten.

Die Zahlen steigen und Übergriffe werden immer noch berichtet: dies soll eine Mahnung sein, die Aids-Problematik neu zu thematisieren und hilfreiche Kommunikationsformen zu fördern.

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