PM: Schulpsychologische Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung verbessern!
BDP begrüßt den Ausbau der Schulpsychologie in drei Bundesländern
Mit rund 36 neuen Stellen für Schulpsychologen reagieren die Bundesländer Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen (NRW) auf den gestiegenen Unterstützungsbedarf von Lehrkräften und Schulen für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hatte im Herbst in NRW einen Brandbrief an die Schulministerin mitunterzeichnet und eine Pressemitteilung veröffentlicht, in dem auf die aktuellen neuen Aufgaben und erforderliche neue Stellen hingewiesen wurde. Jetzt reagierten Berlin (rund fünf Stellen), Hessen (elf Stellen) und NRW (20 Stellen). „Wenn wir die Integration von Flüchtlingskindern an Schulen meistern wollen, brauchen wir mehr Schulpsychologen. Ihre Aufgabe ist es, alle zu unterstützen, die in diesem Prozess Großartiges leisten“, erklärt Prof. Dr. Michael Krämer. „Mit überforderten Lehrern und Schülern wird die Integration schwerlich gelingen. Schulpsychologen können durch Fortbildungen und Hilfsangebote in den Schulen auch beim Umgang mit Traumatisierungen helfen.“
Der Vorsitzende der BDP-Sektion Schulpsychologie Stefan Drewes freut sich über die zusätzlichen Schulpsychologen in drei Bundesländern: „Wir hoffen, dass die anderen Schul- und Kultusministerien die Notwendigkeit des Ausbaus für Schulpsychologenstellen genauso sehen. In der derzeitigen Situation müssen die Schulen mit umfassenden psychologischen Kompetenzen unterstützt werden. Das ist mit den vorhandenen Schulpsychologen nicht zu leisten.“ Die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterlebnissen in der Klasse und die adäquate Förderung wird ein Grundstein für die gelingende Integration in die deutsche Gesellschaft und die Bewältigung der derzeitigen Zuwanderung sein.
Der BDP erfasst regelmäßig bundesweit die Stellen für Schulpsychologen. Die bereits 1973 durch die Kultusministerkonferenz und durch die Bund-Länder-Kommission empfohlene Mindestversorgung von einem Schulpsychologen auf 5000 Schüler erreichen nach Erhebungen des BDP von 2014 nur drei von sechzehn Bundesländern. Im Durchschnitt steht in Deutschland für 8617 Schüler und 635 Lehrkräfte ein Schulpsychologe zur Verfügung. Schlusslichter bildeten 2014 die Länder Schleswig-Holstein mit 13.268, Sachsen mit 14.318 und Niedersachsen mit 16.118 Schülern.
Die Ergebnisse der aktuellen Erhebung sowie das Berufsprofil zur Inklusion in Schulen sind zu finden unter www.bdp-schulpsychologie.de