PM: Studiengängen der Psychologie droht ein Kahlschlag
BDP sieht großen Veränderungsbedarf im Eckpunktepapier des BMG
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) formulieren gemeinsam Kritik an dem Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zu einem geplanten Studium der Psychotherapie.
Das Psychologiestudium mit den Abschlüssen Diplom bzw. Bachelor plus Master hat sich in der Vergangenheit sehr gut bewährt und sichert auch für die Psychotherapieausbildung die notwendige wissenschaftliche Qualifikation.
„Die Probleme einer adäquaten Bezahlung der Psychotherapeuten in Ausbildung und die der Zulassung von Absolventen verschiedener Studiengänge zur Ausbildung werden mit dem vorliegenden Eckpunktepapier nicht konkret angegangen“, kritisiert BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer.
Der vorliegende Entwurf enthält weiterhin viele offene Fragen im Hinblick auf die Kompetenzen der Absolventen sowie deren Tragfähigkeit für die in andere Bereiche der Psychologie erweiterten Aufgaben und insbesondere für die Behandlungserlaubnis mit Abschluss des Studiums.
Im Hinblick auf die erreichte Qualität in der Psychologie und deren Nutzen für die Gesellschaft droht vor dem Hintergrund der geplanten Anzahl an Studienplätzen der Kahlschlag. „Die Ablösung der Psychotherapie von deren Grundlagenwissenschaft Psychologie ist fachlich nicht nachvollziehbar und gefährdet auch die wissenschaftliche Weiterentwicklung psychotherapeutischer Interventionsansätze“, so BDP-Präsident Michael Krämer. Der BDP fordert daher die politisch Verantwortlichen auf, die hier dargestellten negativen Effekte des vorgelegten Modells in der weiteren Diskussion zu berücksichtigen und entsprechende Konsequenzen für die Weiterentwicklung von Psychologie und Psychotherapie zu ziehen.