PM: Wie gelingt das betriebliche Eingliederungsmanagement?
BDP-Broschüre nennt Faktoren, Regeln und Ängste
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) gibt in seiner heute erschienen Broschüre Tipps, wie nach einer längeren Krankheitsphase das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) zum Wohl des Betroffenen und der Betriebe gelingen kann. „Angesichts des demografischen Wandels wird die Zahl der Krankheitstage weiter zunehmen. Psychologen können beim betriebliche Eingliederungsmanagement helfen, für beide tragbare und nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt BDP-Präsident Prof. Michael Krämer. „Es gilt, in diesem für den erkrankten Mitarbeiter freiwilligen Prozess, alte Rollen und Muster sowie auch Ängste zu benennen. In der Personalentwicklung von Unternehmen stellt BEM angesichts des Fachkräftemangels eine wertvolle Ressource dar.“
Jedes Unternehmen wünscht sich eine geringe Fluktuation, höhere Wettbewerbsfähigkeit, ein gutes Image und möchte Fehlzeiten von Mitarbeitern gering halten. Das betriebliche Eingliederungsmanagement hilft sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern, indem die Arbeitsfähigkeit bald wiederhergestellt wird.
In der Broschüre werden viele Aspekte des Vorgehens angesprochen, wie eine möglichst transparente Betriebsvereinbarung zum BEM, der sogenannte runde Tisch, an dem Gespräche geführt und Rahmenbedingungen sowie Belastungen festgelegt werden, die Ängste, die entstehen können, wenn es an der notwendigen Sensibilität der Kollegen im Umgang damit mangelt, oder das Signal, dass das Ziel eine Weiterbeschäftigung ist. Beispielsweise kann der Umgang mit Ängsten entscheidend für den Erfolg der Eingliederungsunterstützung ein. Psychologen können ebenso bei der Veränderung von krank machenden Strukturen im Betrieb helfen.
Auf lange Sicht werden dadurch nicht nur die Zufriedenheit und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter gefördert. Darüber hinaus liefert ein fest etabliertes und bewährtes Eingliederungsverfahren im Unternehmen wichtige Daten rund um Krankheit und Gesundheit.
In der Kampagne „Gesunde Arbeit“ erscheint heute die elfte Broschüre „Betriebliches Eingliederungsmanagement“ der Reihe. Bereits erschienen sind unter anderem: „Burnout“, „Führung und Gesundheit“; „Gefährdungsbeurteilung“, „Gesunde Arbeitsbedingungen“, „EAP“, „Stress“, „Rücken“, „Psychologische Unterstützung“, „Demografischer Wandel“ und „ Psychische Störungen“.