Präsidiumsarbeitskreises Inklusion

Arbeit des Präsidiumsarbeitskreises Inklusion

Der Präsidiums-AK Inklusion/ Integration gibt diesen Rückblick über seine bisherigen Aktivitäten als Bericht des AK Inklusion/ Integration zur DK 2/2019.

Aktive Mitglieder: Dr. Meltem Avci-Werning, Dr. Larissa Burruano, Elisabeth Götzinger, Fredi Lang, Elena Schädlich, Ulrike del Ponte, Alejandra Manini-Zeiner

Kontakt: inklusion@bdp-verband.de

2021
2019
2018
2017
2016
2015



2019

Fachtagung Arbeitskreis Inklusion / Integration: Psychologie und Integration – Erfahrungsaustausch mit neu eingewanderten türkischen Psycholog*innen aus Wissenschaft und Praxis in Hannover am 2. Februar 2019.

Siehe Bericht über das Treffen in Report Psychologie 7-8/ 2019     

Zusammenfassung der Ergebnisse:
Drei Ebenen des Treffens wurden identifiziert:

  • eine Politische Ebene: Psycholog*innen suchen nach Migration, Flucht, Exil bzw. in vorübergehendem Auslandsaufenthalt mit europäischer Identität nach Wegen zurück in den Beruf;
  • eine Soziale Ebene: das Arbeitsfeld in der Forschung ist stark wetteifernd;
  • eine Verbandsebene: der BDP engagiert sich in Kooperation mit Forschungsinstituten für zukünftige Aufgaben von berufstätigen Psycholog*innen sowie bei Zuzug weiterer kritischer Kolleg*innen.

Der BDP würde es begrüßen, wenn sich mehrere der Beteiligten zu einer Mitgliedschaft im BDP entscheiden könnten. Über jeweilige Untergliederungen könnten dann weitere Gesprächsrunden oder eine Projektarbeit finanziert werden. Damit könnte sich der Verband als „Stimme“ bemerkbar machen. Hoffnung auf dauerhafte Anstellungen kann der Verband nicht erfüllen.

Erweiterung des Auftrags für den Präsidiums AK Inklusion/ Integration für die DK 1/ 19

Der Präsidiums-Arbeitskreis veranstaltet Tagungen bzw. veröffentlicht psychologische Beiträge für eine heterogene Gesellschaft. Er beschäftigt sich über das Thema Inklusion insbesondere im Bereich Vorschul-, Schul- und Erwachsenenbildung (alle haben die gleichen Chancen der Teilhabe im Leben bezüglich Entwicklung und Bildung) hinausgehend mit der Integration von Unterschieden und Fremdheit in unserer Nachbarschaft und unserer Gesellschaft, mit Förderung und Akzeptanz von Vielfalt, Diversität und ihren Folgen in allen Lebensbereichen, mit Abbau von Vorurteilen, Deeskalation, mit der Inklusion in Arbeit, Beruf, Sport usw. Der AK regt zu psychologischer Forschung im Bereich Inklusion/ Integration an.

Präsidiums- AK Inklusion /Integration, 29. April 2019

Präsenztreffen des AK zur Zukunftsplanung am 18. August 2019 in F/M Intercity Hotel am Hauptbahnhof Südausgang

Ausschnitt aus dem Protokoll:
Aktion des AK am Diversity-Tag 26. Mai 2020

Die Teilnehmenden diskutieren eher fachwissenschaftliche Ideen (Symposium, Fachtag, Keynote etc.), ggf. an der PHB in Berlin, im Rahmen des BUKO „Schulpsychologie“ in Hannover oder auch des interkulturellen Tages an der Hochschule Regensburg.

Es wird z.B. die Notwendigkeit betont psychologische Expertise in der Supervision bspw. von Richter*innen in Asylverfahren einzubringen. Dieser Inhalt könnte öffentlich präsentiert werden, wie es der Diversity-Tag grundsätzlich vorsieht.


2018

Teilnahme des AK an BUKO der SK Schule in Frankfurt/Main am 21. September 2018

AG-Mitglied Ralph Schliewenz
 „Heterogenität verbindet – wie gelingt Inklusion in einer grenzenlosen Gesellschaft?“


2017

Positionspapier des AK Inklusion/ Integration 2017

Inklusion – Integration – Vielfalt - Die Perspektive der Psychologie

Menschen mit unterschiedlicher Erfahrung, Herkunft und verschiedenen Fähigkeiten und Potenzialen treffen aufeinander. Sie wollen oder müssen ihr gemeinsames weiteres Leben regeln. Das ist nicht neu und gelingt selten reibungslos. Die Begriffe Integration, Inklusion und Vielfalt (Diversity) beziehen sich alle auf diese Grundsituation, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Inklusion wird als das Recht zur selbstbestimmten Teilhabe einer Person in der Gesellschaft verstanden, genauso, wie sie ist. Sie setzt kontinuierliche Veränderungen von Individuen und Institutionen einer Gesellschaft voraus. Dabei spielt die Achtung und Akzeptanz von Heterogenität eine besonders Rolle.

Integration bezieht sich auf spezifische Formen der sozialen Interaktion, u.a. auf Prozesse, in denen sich das Individuum an Standards der Gruppe anpasst und sich im besten Fall harmonisch einfügt. In der aktuellen Diskussion ist vordringlich der Einbezug von Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund in eine bestehende soziale Gemeinschaft gemeint, wobei primär eine Veränderung des Individuums vorausgesetzt wird. Um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, sollen Menschen neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen wie z.B. eine neue Sprache erwerben und ihre Einstellungen wandeln.
Vielfalt (Diversity) weist auf die Heterogenität in einer Gesellschaft hin. Der Vorteil von Unterschiedlichkeit des Geschlechts, des Alters, des religiösen und kulturellen Hintergrunds und weiterer in der UN-Menschenrechtscharta genannten Merkmale soll wahrgenommen, geachtet und zum Beispiel für Problemlösungen, für kreative und innovative Prozesse genutzt werden.  Gemeinsam ist allen das Ziel einer konstruktiven Mitwirkung (Partizipation), um ein friedliches und an ethischen Prinzipien orientiertes Zusammenleben zu ermöglichen.

Die Psychologie leistet auf der Basis wissenschaftlich erwiesener Erkenntnisse des Erlebens und Verhaltens wertvolle Beiträge.

Folgende Beispiele seien genannt:
Wir erklären, warum der Kontakt mit fremden Menschen, aber auch die Konfrontation mit unerwartetem Verhalten Angst auslösen kann und wie sich daraus Aggression entwickeln kann. Dazu gehört die Entstehung von Stereotypen und Vorurteilen, deren Funktion sowie die Haltung und Einstellung der Menschen zu differierenden Lebenskonzepten.
Wir helfen Beteiligten und Betroffenen, ihre Reaktionen und Gefühle gegenüber anderen wahrzunehmen und zu reflektieren. Dazu gehören das Erlernen von Strategien und Techniken, wie man die eigene Unsicherheit und Angst bewältigen kann, wie man Konflikte vermeiden oder bestehende Konflikte bewältigen kann. Voraussetzung dafür ist Offenheit und kontinuierliche Reflexion im engsten sozialen Umfeld wie auch in Organisationen. Dazu gehört auch, eigene Veränderungsnotwendigkeiten, Potenziale und persönliche Begrenzungen zu erkennen und zu akzeptieren.
Wir unterstützen Veränderungsprozesse, sowohl von Individuen als auch von Gruppen und Organisationen, sowie der Gesellschaft. Wir zeigen, wie man Vielfalt als Bereicherung bei der Bewältigung von Aufgaben nutzen kann. Dabei wird Gemeinsamkeit im Handeln erlebt und im Austausch gemeinsam gelernt.  Wir sehen Inklusion und Integration als eine Chance zur individuellen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung.
Wir bieten professionelle individuelle und gruppenbezogene Beratung bei individuellen Problemen und Problemen im sozialen Kontext an. Mit den Beteiligten erarbeiten wir Konzepte, setzen Coaching und Supervision in Brennpunkten ein und unterstützen als Moderatoren sowie Mediatoren bei der Konfliktbewältigung.
Im Berufs- und Arbeitsleben beraten wir Führungskräfte und MitarbeiterInnen zur Verbesserung der Zusammenarbeit, bei der Potenzialerkennung, zum Umgang mit hoher Arbeitsbelastung und bei der Bewältigung von arbeitsbezogenen Konflikten.
In den Schulen unterstützen wir die Fachkräfte unter anderem im Umgang mit stark divergierenden Leistungsvoraussetzungen, bei deutlich unterschiedlichem religiösem und kulturellem Hintergrund sowie bei sozial auffälligem Verhalten im Unterricht. Dabei beziehen wir alle Anspruchsgruppen (Behörden, Lehrkräfte, Eltern, Mitschüler*nnen) ein.
Wir bereiten Expertinnen und Experten aus anderen Berufsgruppen (z.B. Sozialarbeiter*innen, Pädagog*innen, Erzieher*innen, Betreuer*innen, Polizist*innen, Führungskräfte) auf Herausforderungen im Kontext der Inklusion, Integration und Diversität vor.

In den exemplarisch beschriebenen Bereichen verfügen wir über praxisrelevante wissenschaftliche Erkenntnisse und vielfältige Erfahrungen. Wir können die passenden Konzepte entwickeln, sie umsetzen und deren Effektivität überprüfen. Um unsere Fähigkeiten und Kompetenzen zur Geltung zu bringen, müssen wir noch intensiver als bisher den Kontakt zu Verantwortlichen herstellen, um unsere Expertise zu Fragen der Inklusion, Integration und Vielfalt wirksam werden zu lassen.

Expertengespräch AK zum Thema Flüchtlinge und Inklusion/ Integration am 02. September 2017
Das Expertengespräch machte an Beispielen deutlich, was Psychologinnen und Psychologen für die Inklusion, Integration und Partizipation von Migranten und Flüchtlingen bereits leisten, welche zusätzlichen Bedarfe bestehen und wie psychologische Expertise eingebracht werden kann. Fünf Experten aus verschiedenen Bereichen der angewandten Psychologie legten ihre Erfahrungen dar, um der Politik und Öffentlichkeit aufzeigen, was zu einer bestmöglichen Integration, Partizipation, also Inklusion nötig ist: Prof. Krämer, Prof Zick, Dr. Avci-Werning, PP Frau Moight, PP Van Keuk.
Das Gespräch (ca. 2 Stunden) wurde aufgezeichnet (Video) und dem BDP sowie seinen Untergliederungen auf Anfrage zur Verfügung gestellt.


2016

Fachtag „Integration von Flüchtlingen – eine Herausforderung für die Psychologie“ in Frankfurt/Main

Der Präsidiumsarbeitskreis des BDP „Inklusion“ hat aus vielen Regionen Deutschlands Psycholog*innen im September nach Frankfurt am Main zum dritten Forum „Inklusion/Integration: Eine Herausforderung auch für die Psychologie“ eingeladen. Wir haben in den Beiträgen gezeigt, welche psychologischen Hilfen im Bereich der Schule, in der Arbeitswelt und in der Unterstützung für diejenigen, die sich als Helfer in der Flüchtlingsarbeit engagieren, erforderlich sind, damit uns die Integration von Flüchtlingen gelingen kann. Prof. Dr. Michael Krämer moderierte die Vorträge: bei Dr. Christian Issmer, der über die Integration und Stabilisierung von Flüchtlingskindern in der Schule sprach, bei Kerstin Till, die über die Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt referierte sowie bei Dr. Gerd Reimann, bei dessen Schwerpunkt es sich um die psychologische Unterstützung von haupt- und ehrenamtlichen Helfern handelte. Am Nachmittag gab es zu den genannten Themen parallele Workshops zur Vertiefung.  Die Teilnehmer*innen meldeten u.a. zurück, dass sie die Vorträge sehr begrüßten und eher weitere Informationen über die im Forum berichteten Inklusionsmaßnahmen und –Vorgehen hätten.

Integration und Stabilisierung von Flüchtlingskindern in der Schule

Der Workshop von Dr. Christian Issmer zu seinem Referat Integration und Stabilisierung von Flüchtlingskindern in der Schule (Workshop 1) vereinte auch am Nachmittag noch sehr viele Psycholog*innen, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen. Ein gemeinsames Begrüßungsspiel lockerte und weckte nach dem Imbiss auch. Was können Lehrkräfte/pädagogische Fachkräfte tun? Sollen sie das Erlebte ansprechen. Entlastung bedeutet: Im Klassenraum keine Traumatherapie! Praktische Fragen zum Unterricht, zu spezieller Schulung, wurden geklärt: Rituale und Regeln, die Willkommen bedeuten, Kommunikation ermöglichen, zur hilfreichen Haltung wurden angesprochen (Positive Haltung der Lehr- und Fachkräfte fördert inklusives Verhalten im Klassenraum) sowie Fachliteratur und Webseiten.

­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­Bericht über das Symposium wurde mit dem Titel „Inklusion/Integration: Integration von Flüchtlingen: Eine Herausforderung auch für die Psychologie“ im Report Psychologie, 2016 veröffentlicht.


2015

Interessenschwerpunkte der AK-TeilnehmerInnen:

Inklusion betrifft nicht nur den Bereich Schule sondern auch u.a.

  • Psychosoziale Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund / Flüchtlingen, interkulturelle Psychotherapie,
  • Initiierung spezifisch psychologischer Beiträge zu Inklusionsthemen (z.B. Psychologen und Psychologinnen bieten z.B. bis jetzt wenig an spezifischen psychologischen Beiträgen im HIV-Bereich),
  • die Frage, wie ein langfristiges Engagement des BDP für Thema von Inklusion zu erreichen ist,
  • Internetauftritte für die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu Inklusion,
  • Psychologenschaft soll weitere Konzepte und Aufklärungsideen für unterschiedliche Berufsgruppen im Bereich Stigmatisierung, Akzeptanz entwickeln,
  • Psycholog*innen sollen sich mehr in Fachkreisen zu Themen der Inklusion zeigen,
  • Überwindung der Widerstände im Hinblick auf Inklusion gegenüber Öffentlichkeitsarbeit,
  • Allgemeine Ängste in der Bevölkerung, jedoch auch der Berufsgruppen gegenüber bestimmten Krankheitsbildern (Stigma) erkennen und lernen, gezielt damit umzugehen,
  • Inklusion von Menschen mit anderen Glaubens- und Werteüberzeugungen,
  • Internationaler Ansprechpartner im BDP,
  • Inklusion in Organisationen (Staatliche und private Einrichtungen, Profit-Organisationen, Organisationen des dritten Sektors wie z.B. Wohlfahrts-, Berufsverbänden, Vereine, Kommunikation zwischen den Ärzten und Psychologen verbessern),
  • Strukturelle Maßnahmen der Inklusion (auch präventive Maßnahmen) anregen und entwickeln.

Treffen des AK Inklusion am 18. Juli 2015 in Frankfurt am Main

Aus dem Protokoll - Zu 5.

  • Bei Relaunch der Webseite: Vorschlag an BDP-Vorstand unterbreiten: Ziel: bisherige Veröffentlichungen im Bereich des Themas „Inklusion“ sichtbar machen für Öffentlichkeit wie BDP-Mitglieder) (Umsetzungsvorschlag: s. Protokollende).
  • Überlegungen bzgl. der Titel-Erweiterung der Arbeitsgruppe starten und neue Vorschläge bei den Gruppenmitgliedern sammeln
  • Monitoring Aufgaben: MdB und Psychologen/in?

Aktive Kolleg*innen in Bereich der interkulturellen Vielfalt/Diversität finden, dafür den Aufruf in „Report Psychologie“ starten, mit der Bitte an uns zu rückmelden, wer sich mit den Themen der interkulturellen Vielfalt/Diversität beschäftigt.

Überwachung von Netzwerken von gesellschaftlichen Entwicklungen wo Psycholog*innen tätig sind mit Inklusionsbezug (G8 und G9).

  • Ehrenamtliches Engagement der Psycholog*innen in Aufgabenfeldern zur Förderung der Inklusion
  • Stellung zu PEGIDA beziehen (Unmut gegen das Ausgrenzen der Menschen zeigen, Fremdfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Identitätsverlust)
  • Mit Pressemitteilungen das Thema Inklusion aus psychologischer Sicht betonen.
  • Charta der Vielfalt (BDP hat sie bereits unterschrieben) für den Verband nutzen:
    • Die Art der Zusammenarbeit klären und verstetigen.
    • Jährlicher Diversitytag, z.B. 09. Juni 2015.
  • Netzwerk von mehrsprachigen Kolleg*innen (z.B. türkisch/russischer) aufbauen:
    • Kolleg*innen, die persönlich von Thematik betroffen sind und über interkulturellen Kompetenzen verfügen
  • Interessenweckung/ Qualifizierung/ Einstellung fokussieren bei
    • Kolleg*innen
    • der Öffentlichkeit
    • speziellen Zielgruppen (hierzu genauere Beschreibung im Laufe des Jahres.)
  •  Vertiefende psychologische Erkenntnisse zu brennenden gesellschaftspolitischen Themen.
  • Definierte AnsprechpartnerInnen

2014

Forum Inklusion Mainz – Symposium des AK Inklusion 2014

  • Inklusion älterer Menschen   - Referentin Frau Prof. Dr. Ursula Lehr
  • Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit  - Referenten Dr. Ingo Jungclaussen –  Lothar Dunkel (Ehemaliger Vorsitzender der Sektion Schulpsychologie)

2013

Es gab drei Sitzungen der AG Inklusion im Jahr 2013

Am 17.03.13 in Frankfurt

Im Rahmen dieser Sitzung wurde vereinbart, das Präsidium des BDP über die geplanten Aktivitäten der AG Inklusion, insbesondere über die Teilnahme an der Informationsveranstaltung des Vereins „Charta der Vielfalt e.V.“ am 11. Juni 2013 und über die Organisation und Durchführung des Workshops im Rahmen des Kongresses für Angewandte Psychologie zum Thema „Leistung oder Gesundheit?“) zu informieren. Der geplante Workshop soll der Titel „Inklusion und Partizipation - psychologische Grundlagen und Praxisperspektive“ tragen. Folgende Vereinbarungen wurden getroffen: Das „Forum Inklusion“ mit dem Ziel, die Perspektiven der Inklusion – im Kontext psychologischer Kompetenzen sowie Handlungsfelder - gemeinsam zu diskutieren und weitere Projekte zu erarbeiten, soll am 26. Oktober 2013 in Siegburg organisiert werden. Für die Organisation des Forums wurden folgende Mitglieder gewählt (Herr Günther, Frau Götzinger, Frau Noeske, Frau Burruano). Es wurde vereinbart, an der Informationsveranstaltung des Vereins „Charta der Vielfalt e. V am 11. Juni 2013“ teilzunehmen sowie das Seminar „Inklusion als Aufgabe der psychologischen Diagnostik“  vorbereiten und in der Psychologischen Hochschule in Berlin durchzuführen (Frau Noeske, Herr Jungclaussen).

Am 29.09.13 in Frankfurt

Im Rahmen der Sitzung wurde der detaillierte Ablauf des „Forums Inklusion“ festgelegt: Begrüßung und Moderation (Marcus Rautenberg),  Impulsvortrag (Frau Dingerkus), Kleingruppenarbeit und anschließend Zusammentragen der Ergebnisse mit dem Ziel, diese zukünftig weiter zu verfolgen.
Folgende Kleingruppen wurden gebildet:

  1. 1) Menschen mit Behinderung (Moderation: Frau Dingerkus);
  2. Menschen mit Migrationshintergrund (Moderation: Frau Burruano);
  3. Menschen in prekären Lebenssituationen (Moderation: Frau Noeske);
  4. Ältere Menschen (Moderation: Herr Günther); Menschen mit chronischen Krankheit (Moderation: NN).

Die von Frau Noeske und Herrn Günther zum Workshop „Inklusion und Partizipation – psychologische Grundlagen und Praxisperspektive“ erstellten Fragen sollten als Moderationsleitfaden für die Durchführung der Arbeit in den einzelnen Gruppen verwendet werden. Weitere Vereinbarungen wurden zur Organisation des Forums getroffen:

  • Erstellung des Informationsflyers zum Forum, um weitere Werbung zu organisieren (Frau Burruano);
  • Vorbereitung des Impulsvortrages für das Forum (Frau Dingerkus);
  • Intensive Werbung des Forums innerhalb der berufsspezifischen Fachgesellschaften (Herr Rautenberg).

Forum Inklusion“ am 26. Oktober 2013 in Siegburg

Arbeitsergebnisse der AG 1: Inklusion von Menschen mit Behinderung
(zusammengefasst von Elisabeth Götzinger) Teilnehmer*innen: G. Dingerkus (Moderation), Fr. Westhoff, Fr. Götzinger, Frau Christ-Renz, Herr Schübel, Hr. Dr. Balz, Herr Viquerat

Arbeitsergebnisse der AG 2: Menschen mit Migrationshintergrund (zusammengefasst von Larissa Burruano). TeilnehmerInnen: Frau Burruano (Moderation),  Frau Dering-Städtler, Herr Prof. Krämer, Herr Kimil.

Zu dem konzeptionellen Rahmen für eine interkulturelle Sensibilisierung und Öffnung der psychosozialen Dienste, psychologischen und psychotherapeutischen Regelversorgung, ist im BDP wenig zu finden. Für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ist eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe an psychologischen Angeboten der Gesundheitsversorgung noch nicht ausreichend möglich.

Die Gründe dafür können vielfältig sein: Mangelnde Sprachkenntnisse, geringes Interesse, migrationsspezifische Lebenszusammenhänge und die damit verbundene Angst vor ausländerrechtlichen Konsequenzen, können die Inanspruchnahme von Angeboten und Leistungen in psy­chologischen Bereich hemmen. Gleichzeitig sind Psycholog*innen und psychologischen Psy­cho­therapeut*innen mit der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund überfordert, weil diese Zielgruppen generell als „schwierig“ und therapieresistent gelten, oft somatisieren oder andere Formen von Interventionen bei psychischen Problemen brauchen.

Der BDP hat in seiner Tätigkeit darauf hinzuwirken, dass die Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen über eine ausreichende Kompetenz zur interkulturellen Sensibilisierung und Öffnung verfügen und die psychologischen Angebote auch für Menschen nichtdeutscher Herkunft immer weiter ausgebaut werden. Hier schlagen wir folgende Aktivitäten vor:

Maßnahmen im Rahmen der psychologischen Praxisperspektive zur Ausbildung/Weiterbildung im Bereich der interkulturellen Sensibilisierung und Öffnung für angehende und bereits tätige Psychologen:

  1. Ergänzendes Studienangebot sowohl für Bachelor- als auch für Masterstudierende der Psychologie (z.B. Einführung einer Lehrveranstaltung zum Thema „Migrationspsychologie: Interdisziplinäre Aspekte der psychosozialen Versorgung von Patienten mit Migrationshintergrund“ an der Psychologischen Hochschule in Berlin), um einen neuen Qualitätsstandard für Psycholog*innen zu setzen, die professionell Migranten unterstützen.
  2. Aufbau der Weiterbildungsangebote zur interkulturellen Öffnung und Sensitivität für die interkulturellen Themen. Die Vermittlung der interkulturellen Kompetenz soll sich an folgenden Eckpfeilern orientieren: Vermittlung von Wissen über historische, soziale und kulturelle Aspekte der Einwanderung und über die soziale Situation von Menschen mit Migrationshintergrund; Respekt vor kulturellem Pluralismus in der Gesellschaft; Sensibilisierung gegenüber Vorurteilen und Diskriminierung (z.B. von mangelnder Sprachkompetenz auf intellektuelle oder fachliche Inkompetenz zu schließen); Training zur Förderung der Akzeptanz für die internationalen Zusammensetzung des Berufsbildes des Psychologen).

Maßnahmen zur Verbesserung des Therapieprozesses für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte:

  1. Die muttersprachliche Therapie zu ermöglichen: Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen mit Migrationshintergrund werden als Ressource betrachtet, um sowohl psychologische Beratung als auch Psychotherapie optimal zu gestalten. Ihre Präsenz erhöht die Bereitschaft seitens der Menschen mit Migrationshintergrund die Leistungen der psychosozialen Versorgung in Anspruch zu nehmen. Mehrsprachige Psycholog*innen vermitteln den Menschen mit Migrationshintergrund das Bewusstsein, dass staatliche Einrichtungen nicht nur den Einheimischen vorbehalten sind, sondern die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft wahrnehmen. So kann die Effizienz von Beratung und Abwicklung gesteigert werden und die Kosten für Übersetzungen reduziert werden.
  2. Das Psychotherapeutengesetz unter der Berücksichtigung der interkulturellen Öffnung und Sensitivität zu überarbeiten.
  3. Die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte als Zielgruppe in die Satzung des BDP aufzunehmen.

Arbeitsergebnisse der AG 3 Menschen in prekären Lebenssituationen (Moderation: Frau Noeske);

Arbeitsegebnisse der AG 4 "Ältere Menschen“1. Grundverständnis zu den Zielsetzungen. Generell ist es das Ziel, konkrete psychologisch begründete Verfahrensvorschläge zu erarbeiten, um Chancen für persönliche Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe älter werdender Menschen - und allgemeiner für alle Menschen unabhängig von körperlichen/psychischen Beeinträchtigungen, kulturellen, religiösen, biografischen und eben auch alterbezogenen Unterschieden – so zu gestalten, dass der Zugang weitmöglich barrierefrei erfolgen kann. (a) Fachbezogen wird vorausgesetzt, dass durch die Psychologie differenzierter abgeklärt werden kann, –         welche individuellen Kompetenzen und Aspekte der Lebensqualität für ältere Menschen (kognitive, emotionale, verhaltensbezogene, kulturelle u.  a.) Beiträge und -Potenziale für gesellschaftliche Bereiche der ökonomisch-materialen, verhaltensgestützten oder symbolischen Wertschöpfung durch Verbesserung von Inklusionschancen erzielbar sind, die dann – aber erst in einem anschließenden, zweiten Schritt – gegenüber Aufwendungen und Risiken dieses Vorgehens dagegen gerechnet werden können.(b) Unter berufspolitischer und –praktischer Perspektive sollte als vorrangiges Ziel gelten, konkrete, psychologisch fundierte Vorgehensweisen aus einem Stadium der innovativen Erprobung in das verfügbare Regel-Kompetenzprofil berufstätiger Psychologinnen und Psychologen zu überführen.

24. Kongress für Angewandte Psychologie Berlin 21/22. November 2013

Vortrag „Förderung von Inklusion als fach- und berufspolitische Aufgabe für Psychologen und Psychotherapeuten – Praktische Beitrage zur konkreten Umsetzung“ (Frau Elisabeth Noeske, Frau Dr. Larissa Burruano)

Logo Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

Wir unterstützen alle Psychologinnen und Psychologen in ihrer Berufsausübung und bei der Festigung ihrer professionellen Identität. Dies erreichen wir unter anderem durch Orientierung beim Aufbau der beruflichen Existenz sowie durch die kontinuierliche Bereitstellung aktueller Informationen aus Wissenschaft und Praxis für den Berufsalltag.

Wir erschließen und sichern Berufsfelder und sorgen dafür, dass Erkenntnisse der Psychologie kompetent und verantwortungsvoll umgesetzt werden. Darüber hinaus stärken wir das Ansehen aller Psychologinnen und Psychologen in der Öffentlichkeit und vertreten eigene berufspolitische Positionen in der Gesellschaft.

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen