Start der neuen Zertifizierung zur/zum Fachpsychologin/en Palliative Care (BDP-DGP)

Seit dem 01. September 2020 wird die Zertifizierung zur Fachpsychologin/zum Fachpsychologen Palliative Care nach den fachlichen Vorgaben des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) durch ClarCert angeboten.

Vor dem Hintergrund der demographischen, gesellschaftlichen sowie medizinischen Entwicklungen in Deutschland, gewinnt die Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen und deren adäquater Versorgung im Kontext von Sterbeprozessen zunehmend an Bedeutung.

Um ein gutes Qualitätsmanagement in der Begleitung und Versorgung sterbender Menschen zu gewährleisten, wurden psychologische Kenntnisse und Kompetenzen in den vergangenen Jahren als notwendig erachtet und verstärkt in den Einrichtungen von Palliativ Care abgerufen. Die Sicherstellung von psychologischer Personalqualität z.B. in Zertifizierungsprozessen von Stationen erweist sich als Herausforderung für die Versorgungspolitik und die fachliche Verantwortung der am Sterbeprozess beteiligten Berufsgruppen.

Ethische Fragen, die im Kontext von Entscheidungsfindungen bei Sterbeprozessen bei allen Beteiligten entstehen können, sind im Wesentlichen psychischer und psychologischer Natur. Insbesondere der Aspekt der Unverletzbarkeit der Würde, der bei der Sterbebegleitung im Zentrum der Bestrebungen aller Beteiligten steht, ist nur teilweise durch Schmerzen oder andere körperlich belastende Symptome gekennzeichnet. Vielmehr wird Würde durch psychische Aspekte beschrieben: z.B. durch die Identität im Hinblick auf das bisherige eigene Selbstverständnis oder die Autonomie bzw. Kontrolle über die Geschehnisse sowie die Bewahrung kognitiver Fähigkeiten und damit verbundener Selbstbestimmungsmöglichkeiten.

Ethische und psychologische Dimensionen der Patientenwürde sind eingebettet in Systeme der Angehörigen und in Strukturen der medizinischen Versorgung. Diese stellen wesentliche Rahmenbedingungen bei Entscheidungsfindungsprozessen dar. Im Zentrum solcher Prozesse steht jedoch die Entscheidungsfindung des Betroffenen und eine respektvolle, wertschätzende, emotional und reflexiv unterstützende und wertneutrale Begleitung.

Entscheidungen in der letzten Lebensphase müssen auf der Basis eines vollumfänglichen Verständnisses der Behandlungsmöglichkeiten sowie des innerpsychischen Geschehens, der psychologischen Einflüsse durch das Umfeld sowie der Rücksichtnahme auf begleitende Angehörige gefunden werden können. Die dabei aufgeworfenen Fragen bei Entscheidungen über den Einsatz lebensverlängernder Maßnahmen sind im Kern psychologischer Natur, betreffen u.a. Willensbildung, Motivation, Ressourcen und Stress im Kontext von Krankheitsverarbeitung, Angst, Autonomie, Leid und Resilienz.

„Fachpsychologin Palliative Care (BDP-DGP)“ / „Fachpsychologe Palliative Care (BDP-DGP)“

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin haben daher ein sehr hochwertiges Kompetenzprofil für das Arbeitsfeld Palliative Care entwickelt und verabschiedet.

Mit dem Zertifikat „Fachpsychologin Palliative Care (BDP-DGP)“ / „Fachpsychologe Palliative Care (BDP-DGP)“ wird eine umfassende Befähigung zur eigenverantwortlichen fachlich hochwertigen Tätigkeit im Bereich der Palliativpsychologie geprüft und bestätigt. Das Kompetenzspektrum umfasst aufbauend auf dem grundständigen fünfjährigen Studium der Psychologie mit klinisch-psychologischem Schwerpunkt weitere Kompetenzen in Beratung und Gesprächsführung sowie spezifisches theoretisches und praktisches Wissen in der palliativen Versorgung.

Das Zertifikat „Fachpsychologin Palliative Care (BDP-DGP)“  / „Fachpsychologe Palliative Care (BDP-DGP)“ kann ab sofort über die Homepage der ClarCert GmbH beantragt werden: https://www.clarcert.com/wissenswerk-1/palliativpsychologen/palliativpsychologen.html 

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Logo Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

Wir unterstützen alle Psychologinnen und Psychologen in ihrer Berufsausübung und bei der Festigung ihrer professionellen Identität. Dies erreichen wir unter anderem durch Orientierung beim Aufbau der beruflichen Existenz sowie durch die kontinuierliche Bereitstellung aktueller Informationen aus Wissenschaft und Praxis für den Berufsalltag.

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