Resolution: Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) verabschiedet auf seiner Delegiertenkonferenz am 18. Mai 2019 in Nürnberg eine Resolution zum Verbot von Tabakwerbung.

Die Resolution im Wortlaut:

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen BDP e.V. fordert die Deutsche Bundesregierung auf, ein umfassendes Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten zu verabschieden. Das Rauchen von Zigaretten erzeugt psychische und körperliche Abhängigkeit und löst schwere Krebs- und Lungenerkrankungen aus. Die Zigarette ist gezielt konzipiert, süchtiges Verhalten auszulösen. Durch Tabakwerbung werden gezielt Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen. Das Leid betroffener Patientinnen und Patienten mit Tabakabhängigkeit ist immens. Die Rückfallquote bei Tabakabhängigkeit ist sehr hoch. Deutschland ist das einzige Land der EU, in welchem die entsprechende EU-Richtlinie noch nicht umgesetzt wurde.

Bereits 2004 erhob das Land USA Klage gegen die Zigarettenindustrie. 2006 wurde diese schuldig gesprochen. Seither wurden in den USA immense Schadensersatzzahlungen von Opferseite erstritten. Der internationale Schiedsgerichtshof in den USA hat die Klage des Tabakkonzerns Philip Morris auf Aufhebung der strengen Tabakregulierung in Uruguay zurückgewiesen. Der Konzern hatte das Land 2010 auf 25 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt. In den Niederlanden wurde 2018 ein Strafantrag wegen Mord, Totschlag und Körperverletzung gegen 4 Tabakkonzerne gestellt, welcher von einer Großzahl niederländischer Kliniken, Ärzteverbänden etc. unterstützt wurde.

Wie kann es sein, dass die Deutsche Bundesregierung die EU-Richtlinie noch nicht umgesetzt hat?

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